Motorradtour nach Rumänien
Siebenbürgen sollte das Ziel sein, eine Runde durch die Berge, an die Donau und wieder zurück. Die Anreise erfolgte über die Autobahn via Budapest, und dann in den Osten. Satu Mare, gleich nach der rumänisch-ungarischen Grenze war unsere erste Station. Eingecheckt wurde in einem netten Hotel mit Klimaanlage, Fernseher und einem Innenhof für unsere Motorräder. Es waren 600 km Autobahn, was für Blasen am Hintern und einem Tinitus im Ohr sorgt. Somit hatten wir uns das abendliche Steak im Zentrum von Satu Mare mehr als verdient.
Bei schönstem Sommerwetter ging es am nächsten Tag um 9.00 Uhr wieder weiter. Die Tagesleistung sollten ca. 350 Kilometer sein, und auf gut ausgebauter Straße ging es über Negresti Oas nach Sapana und weiter nach Moisei. Am Nachmittag erreichten wir Ceahlau als unser Etappenziel. Auch hier wieder eine nette Pension mit gut ausgestatteten Zimmern, ein gutes Abendessen und am nächsten Morgen ein üppiges Frühstück.
Tag drei führt uns von Ceahlau über Niklasmarkt, Szeklerburg und Brasov nach Bran. Obwohl die Burganlage von Brasov, ehemals Kronstadt, sehr imposant wirkt fahren wir doch weiter nach Bran, um uns dort am Abend das Schloss des Grafen Dracula anzuschauen. Dracula, als eine Erfindung Hollywoods findet man dort nicht, sndern eine gute geschichtliche Aufarbeitung einer der großen Stützen der sieben Bünde, das erklärt den Namen Siebenbürgen.
Von Bran nach Sibiu bringt uns der vierte Tag. Zuerst durch Hügel geht es später durch eine tolle Landschaft entlag eines Stausees dahin, um schlußendlich über die Transfogarische Hochstraße auf den Balea Pass zu gelangen. Dort trieb uns ein Gewitter schnell wieder ins Tal und nach kurzer Fahrt im Trockenen erreichten wir Sibiu (Hermannstadt).
Ein Tag Pause in Hermannstadt wurde genutz um zu relaxen, die Stadt zu besichtigen und die müden Knochen wieder motorradtauglich zu machen.
Am 5. Tag ging es über die "Transalpina", die höchste Straße Rumäniens bis Drobeta Turnu Severin, eine kleine Stadt an der Donau, fast schon an der bulgarischen Grenze. Westlich der Donau konnten wir nach Serbien blicken, einiges südlich von Beldgrad.
Der 6. Tag führte uns durch das eiserne Tor der Donau entlang nach Norden, um schlußendlich die letzte Nacht unserer Tour in Timisuara (Temesvar) zu verbringen.
Bei der Heimreise trenten sich unsere Wege, und ich nahm eine Route über die ungarisch-serbische Grenze nach Bacsalmas, um dort nach meinen persönlichen Wurzeln im Land der Donauschwaben ausschau zu halten. Der Donau entlang nach Norden, über den Plattensee und Sopron ging die Reise am späten Nachmittag zu Ende.
Resümee: Rumänien wird total falsch eingeschätzt und flasch schubladisiert. Total sauber, freundliche Menschen mit einer sehr offenen Art. Kinder die die Motorräder bestaunen kreuzten unseren Weg genauso wie schafzüchtende Zigeuner, wir trafen auf Viehhirten und auf Pferdegespanne genauso wie auf moderne westliche Autos. Kulturell merkt man die ehemaligen Einflüße der Ungarn, der deutschsprachigen Österreicher genauso, wie auch die Einflüße des Balkans. Kurz gesagt es war eine tolle Reise.